Trapezblech Unterkonstruktion: Aufbau, Kosten & einfachere Alternativen

Die Unterkonstruktion für Trapezblech ist das tragende Gerüst, auf dem die Blechverkleidung befestigt wird. Eine sorgfältig geplante und ausgeführte Unterkonstruktion ist entscheidend für Stabilität, Dichtheit und Langlebigkeit. Doch der Aufbau ist komplex – besonders bei gedämmten Dächern und Wänden summieren sich die Arbeitsschritte.

Dieser Artikel erklärt den Aufbau von Trapezblech-Unterkonstruktionen für Dach und Wand, zeigt Kostenfaktoren auf und stellt Sandwichplatten als Alternative vor, die den Montageaufwand erheblich reduzieren.

Was ist eine Trapezblech Unterkonstruktion?

Die Unterkonstruktion ist das tragende System, das zwischen der Hauptkonstruktion (Dachstuhl, Stahlrahmen, Wandständer) und dem Trapezblech liegt. Sie erfüllt mehrere Funktionen:

Tragfunktion: Die Unterkonstruktion nimmt das Gewicht des Trapezbleches sowie zusätzliche Lasten (Schnee, Wind, Wartungspersonal) auf und leitet sie in die Hauptkonstruktion.

Befestigungsebene: Das Trapezblech wird direkt auf der Unterkonstruktion verschraubt. Die Pfetten (horizontale oder vertikale Profile) bilden die Auflagefläche.

Hinterlüftungsebene: Bei gedämmten Konstruktionen schafft die Unterkonstruktion den notwendigen Abstand zwischen Dämmung und Trapezblech für die Hinterlüftung.

Materialien: Unterkonstruktionen bestehen typischerweise aus Holz (Kantholz, Kanthölzer), Stahl (C- oder Z-Profile) oder seltener aus Beton (bei Massivbauten). Die Wahl hängt von Spannweite, Lasten und Gebäudetyp ab.

Unterkonstruktion für Trapezblech Dach

Pfetten und Pfettenabstände

Pfetten sind die horizontalen Profile, auf denen das Trapezblech aufliegt. Sie verlaufen quer zur Dachneigung und parallel zur Traufe.

Pfettenabstand: Der Abstand zwischen den Pfetten hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Profilhöhe des Trapezbleches (je höher, desto größere Abstände möglich)
  • Schneelast der Region
  • Windlast
  • Materialstärke des Bleches

Zu große Abstände führen zu Durchbiegung und Undichtigkeiten. Zu kleine Abstände erhöhen Material- und Arbeitskosten unnötig.

Statik und Tragfähigkeit

Die statische Berechnung der Unterkonstruktion ist komplex und sollte von Fachleuten durchgeführt werden:

Lastannahmen:

  • Eigengewicht des Trapezbleches (gering, ca. 4-10 kg/m²)
  • Schneelast (regional unterschiedlich, 75-400 kg/m²)
  • Windlast (abhängig von Höhe und Exposition)
  • Verkehrslast (Wartungspersonal auf dem Dach)

Die Pfetten müssen diese Lasten aufnehmen und dürfen sich nicht zu stark durchbiegen. Sie können die erforderliche Schneelast für Ihr Projekt berechnen, um die richtige Dimensionierung zu wählen.

Dimensionierung: Je nach Spannweite und Lasten kommen unterschiedliche Querschnitte zum Einsatz:

  • Holzpfetten: 60x80 mm bis 100x120 mm
  • Stahlpfetten: C- oder Z-Profile 100-200 mm hoch

Arbeitsschritte beim Dachaufbau

Bei einem ungedämmten Trapezblech-Dach ist der Aufbau einfach:

  1. Hauptkonstruktion (Dachstuhl, Stahlbinder) erstellen
  2. Pfetten auf der Hauptkonstruktion befestigen
  3. Trapezblech auf Pfetten verlegen und verschrauben
  4. Abschlussbleche (Traufe, Ortgang, First) montieren

Bei einem gedämmten Trapezblech-Dach wird es deutlich komplexer:

  1. Hauptkonstruktion erstellen
  2. Dämmung zwischen oder auf den Trägern einbringen
  3. Dampfbremse luftdicht verkleben
  4. Konterlattung für Hinterlüftung anbringen (40-60 mm)
  5. Traglattung (Pfetten) für Trapezblech montieren
  6. Trapezblech verlegen und verschrauben
  7. Abschlussbleche montieren

Die gedämmte Variante erfordert vier zusätzliche Arbeitsschritte und entsprechend mehr Zeit, Material und Fachkräfte. Jede Schicht ist eine potenzielle Fehlerquelle.

Unterkonstruktion für Trapezblech Wände

Die Wandunterkonstruktion folgt ähnlichen Prinzipien wie die Dachunterkonstruktion, mit einigen Unterschieden:

Vertikale oder horizontale Montage: Wandpfetten können vertikal (bei horizontaler Blechverlegung) oder horizontal (bei vertikaler Blechverlegung) angebracht werden. Vertikale Verlegung ist häufiger.

Geringere Lasten: Wände müssen keine Schneelast tragen, nur Windlasten und Eigengewicht. Die Pfetten können daher kleiner dimensioniert sein.

Gedämmte Wandkonstruktion: Auch hier summieren sich die Schichten:

  1. Hauptkonstruktion (Stützen, Riegel)
  2. Dämmung zwischen den Stützen
  3. Dampfbremse
  4. Konterlattung für Hinterlüftung
  5. Wandpfetten
  6. Trapezblech

Der Aufwand ist vergleichbar mit gedämmten Dächern – viele Arbeitsschritte, viele Fehlerquellen.

Kosten der Trapezblech Unterkonstruktion

Die Kosten für die Unterkonstruktion setzen sich aus Material und Arbeitszeit zusammen. Konkrete Preise variieren regional stark, daher hier nur qualitative Faktoren:

Materialkosten:

  • Pfetten (Holz oder Stahl)
  • Befestigungsmaterial (Schrauben, Winkel, Verbinder)
  • Bei gedämmten Konstruktionen: Dämmung, Dampfbremse, Konterlattung, Traglattung

Arbeitskosten:

  • Planung und statische Berechnung
  • Montage der Pfetten (relativ einfach bei ungedämmten Konstruktionen)
  • Bei gedämmten Konstruktionen: Einbringen der Dämmung, Verkleben der Dampfbremse, Montage mehrerer Lattungsebenen

Zeitaufwand: Eine ungedämmte Unterkonstruktion ist in wenigen Tagen montiert. Eine gedämmte Konstruktion mit Dampfbremse und Hinterlüftung benötigt deutlich länger – je nach Gebäudegröße Wochen.

Kostenfaktor Komplexität: Je mehr Schichten, desto höher die Kosten. Die gedämmte Trapezblech-Konstruktion ist teurer als eine einfache Blechhülle – aber immer noch günstiger als eine Massivbauweise.

Der Haken: Die Summe aus Material, Arbeitszeit und Fehlerrisiko macht die mehrschichtige Konstruktion aufwändig. Einfachere Systeme können hier Zeit und Geld sparen.

Komplexität und Aufwand der mehrschichtigen Konstruktion

Viele Arbeitsschritte bei gedämmten Dächern

Die größte Herausforderung bei Trapezblech-Unterkonstruktionen: Bei gedämmten Gebäuden summieren sich die Arbeitsschritte:

7 Schichten statt 2: Während ein ungedämmtes Dach nur Pfetten und Trapezblech benötigt, erfordert ein gedämmtes Dach Dämmung, Dampfbremse, Konterlattung, Traglattung und Trapezblech. Fünf zusätzliche Schichten bedeuten fünfmal mehr Arbeit.

Koordination mehrerer Gewerke: Zimmerer für Holzkonstruktion, Dachdecker für Dampfbremse und Trapezblech, eventuell Stahlbauer für Metallunterkonstruktionen. Die Koordination ist aufwändig.

Witterungsabhängigkeit: Jede offene Bauphase (z.B. zwischen Dampfbremse und Trapezblech) ist witterungsabhängig. Regen stoppt die Arbeiten, Feuchtigkeit in der Dämmung führt zu Bauschäden.

Zeitaufwand: Was bei Sandwichplatten in Tagen erledigt ist, dauert bei mehrschichtigen Trapezblech-Konstruktionen Wochen.

Fehlerquellen und Herausforderungen

Jede Schicht ist eine potenzielle Fehlerquelle:

Dampfbremse: Die luftdichte Verklebung an allen Anschlüssen, Durchdringungen und Stößen ist kritisch. Jede undichte Stelle führt zu Feuchtigkeitseintritt und Bauschäden.

Hinterlüftung: Zu geringe Abstände, verstopfte Lüftungsquerschnitte oder fehlende Luftzirkulation führen zu Kondensation und Schimmel.

Wärmebrücken: Befestigungspunkte der Konterlattung durchdringen die Dämmung. Wärmebrücken sind unvermeidbar und reduzieren die Dämmwirkung.

Montagereihenfolge: Die korrekte Reihenfolge der Schichten ist zwingend. Fehler sind nachträglich nur schwer korrigierbar.

Die Komplexität macht die Trapezblech-Konstruktion anfällig für Ausführungsfehler – besonders bei unerfahrenen Handwerkern.

Einfachere Alternative: Sandwichplatten-Montage

Sandwichplatten für Dächer und Sandwichplatten für Wände vereinfachen die Montage erheblich, da Dämmung, Dampfsperre und Verkleidung bereits integriert sind.

Vereinfachte Unterkonstruktion

Die Unterkonstruktion für Sandwichplatten ist deutlich einfacher:

Nur Pfetten nötig: Sandwichplatten werden direkt auf Pfetten montiert – keine Konterlattung, keine Traglattung, keine separate Dämmebene.

Arbeitsschritte:

  1. Hauptkonstruktion erstellen
  2. Pfetten montieren
  3. Sandwichplatten direkt auf Pfetten verlegen und verschrauben (bei Holz, bei Stahl müssen Dichtbänder verlegt werden)
  4. Fertig

Drei Arbeitsschritte statt sieben. Keine Dampfbremse zu verkleben, keine Hinterlüftung zu planen, keine mehreren Lattungsebenen.

Pfettenabstände: Die Abstände der Pfetten müssen je nach Warenart und Gegebenheiten vor Ort von einem Statiker ermittelt werden.

Witterungsunabhängigkeit: Sandwichplatten können auch bei leichtem Regen montiert werden. Die geschlossene Konstruktion ist sofort dicht.

Vergleich: Montageaufwand Trapezblech vs. Sandwichplatten

Kriterium

Trapezblech (gedämmt)

Sandwichplatten

Arbeitsschritte

7 Schichten

3 Schritte

Gewerke

2-3 (Zimmerer, Dachdecker, evtl. Stahlbauer)

1 (Monteur)

Dampfbremse

Separate Verlegung und Verklebung

Integriert

Hinterlüftung

Planung und Ausführung erforderlich

Entfällt

Wärmebrücken

Durch Lattung unvermeidbar

Minimiert

Montagezeit

Mehrere Wochen

Wenige Tage

Fehlerquellen

Viele Schnittstellen

Komplettsystem

Witterungsabhängigkeit

Hoch

Gering

Koordinationsaufwand

Hoch

Gering

Die vereinfachte Montage spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten. Weniger Arbeitsschritte bedeuten weniger Arbeitsstunden, weniger Materialkosten für Lattungen und weniger Koordinationsaufwand. Weitere Details zur Montage finden Sie in unserem ausführlichen Ratgeber zu Sandwichplatten.

Fazit: Effiziente Montage von Anfang an planen

Die Unterkonstruktion für Trapezblech ist bei ungedämmten Konstruktionen einfach: Pfetten montieren, Blech verschrauben, fertig. Für einfache Lager, offene Hallen und unbeheizte Bauten bleibt dies eine wirtschaftliche Lösung.

Sobald jedoch Dämmung ins Spiel kommt, wird es komplex. Sieben Schichten statt zwei, mehrere Gewerke, aufwändige Dampfbremsen-Verklebung und fehleranfällige Hinterlüftung machen die Montage zeitaufwändig und teuer. Jede Schicht ist eine potenzielle Fehlerquelle.

Sandwichplatten vereinfachen die Montage radikal. Drei Arbeitsschritte statt sieben, keine separate Dämmung, keine Dampfbremse, keine Hinterlüftung. Die integrierte Bauweise reduziert Montagezeit, Koordinationsaufwand und Fehlerrisiko erheblich. Die höheren Materialkosten amortisieren sich durch drastisch reduzierte Arbeitskosten.

Unsere Empfehlung: Wer Zeit, Kosten und Komplexität reduzieren möchte, sollte von Anfang an zu Sandwichplatten greifen. Lassen Sie sich individuell beraten, welche Unterkonstruktion für Ihr Projekt optimal ist. Erfolgreiche Referenzprojekte zeigen effiziente Montagen in der Praxis.

Zuletzt aktualisiert Nov. 2025

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